Im Aktienhandel dient die Technische Analyse, auch als „Chartanalyse“ bezeichnet, dazu durch Chartinformationen geeignete Zeitpunkte des Kaufes oder des Verkaufes einer Aktie zu bestimmen. Experten gehen bei der technischen Analyse davon aus, dass es bestimmte Kennzahlen innerhalb eines Charts gibt, an denen eine bestimmte Kursentwicklung festgemacht werden kann. Die Charttechnik ist in der Lage, verwertbare Aussagen über die Entwicklung einer Aussage zu geben. Die Technische Analyse ist zudem beeinflusst durch die Psychologie der Marktteilnehmer, die die Technische Analyse nutzen und daraus für sich Empfehlungen ableiten.
Technische Analyse: Charts und deren Entwicklungen bestimmen
Die Technische Analyse arbeitet mit den Charts, die eine geographische Abbildung des Kursverlaufes in einem bestimmten Zeitfenster einer Aktie abbilden. Innerhalb dieser Charts erkennen Analysten bestimmte Formationen, die sich im Laufe eines Zeitfensters wiederholen. So können Aussagen über Aktientrends oder Markttrends getroffen werden. Daraus ergeben sich Aussagen, wann der Markt optimal ist, um in eine Aktie einzusteigen oder aus dieser auszusteigen.
Die Technische Analyse und ihre Werkzeuge: Trendbestimmung und Oszillator
Die Technische Analyse verwendet bestimmte Kennzahlen und Chartformationen, aus denen dann eine Vorhersage bezüglich möglicher Kursentwicklungen getroffen werden kann. Ein Mittel ist die so genannte „Trendbestimmung“. Hierbei wird versucht, eine mögliche Einschätzung zu erhalten, in welchem Trend sich eine Aktie befindet (Aufwärts-oder Abwärtstrend). Der Chart enthält hierbei zahlreiche „Zacken“, die die Kursschwankungen nach oben und unten signalisieren. Durch das Anlegen einer gleitenden Durchschnittskurve kann diese geglättet werden. Bei der Trendbestimmung wird in der Regel ein Kursverlauf im Zeitraum von 38 Tagen (38-Tages-Linie) oder von 200 Tagen (200-Tages-Linie) verwendet. Durchbricht eine Aktie nun einen Chart in der Durchschnittslinie, dann kann das als Kaufsignal gewertet werden. Hierbei gilt die Formel: „Je weiter der Kurs oberhalb der Durchschnittslinie liegt, desto wahrscheinlicher ist die Möglichkeit, dass ein Kurseinbruch eintritt und die Aktie an Punkten verliert“. Ein weiterer Indikator, der die Technische Analyse beinhaltet ist der so genannte „Oszillator“, der mit Hilfe eines Schaubildes entwickelt wird. Dieser unterteilt sich in unterschiedliche Kaufzonen und kann als ein Indiz für Kaufsignale dienen.
Trendkanäle und Formationen
Die Technische Analyse arbeitet zudem mit den Trendkanälen, die Ausstiegszeitpunkte und Einstiegszeitpunkte anzeigen können. Zum Ermitteln der Trendkanäle wird an die Tiefpunkte und Hochpunkte eines Charts eine Linie (Unterstützungslinie/Widerstandslinie) angelegt. Wenn diese Linien annähernd parallel verlaufen, dann spricht die Technische Analyse von einem „Trend“. Wenn die Aktie den Chart und damit den Trendkanal nach unten oder oben durchbricht, dann kann dieses Durchbrechen als Verkaufssignal oder auch als Kaufsignal verstanden werden. Es existieren zahlreiche Formationen, die Hinweise über eventuelle Ausstiegszeitpunkte oder Einstiegszeitpunkte einer Aktie geben. So existieren der „Doppelbodenformationen“, die „Wimpelformationen“ und die „Schulter-Kopf-Formationen“. Insgesamt informieren diese Formationen über bisherige Kursverläufe und ermöglichen ungefähre und vage Vorhersagen bezüglich der möglichen Entwicklung einer Aktie. Die Technische Analyse ist allerdings von mancher Seite her umstritten und sollte deshalb nicht unbedingt als einziger Parameter herangezogen werden, um eine Aktie zu beurteilen. Dabei arbeitet die Technische Analyse mit zahlreichen Analysemitteln, die untereinander verglichen werden und so neben anderen Markteinschätzungen einen groben Überblick verschaffen können.
Candlestick-Charts
Die Technische Analyse bietet unzählige Möglichkeiten der Auswertung und Analysestrukturen. Sehr bekannt und beliebt sind die „Candlestick-Charts“. Hierbei betrachtet man die Volumen der Käufe und Verkäufe einer Aktie und bezieht diese in die Technische Analyse mit ein. Die Technische Analyse einer Aktie und deren Chartverlauf kann einen guten Überblick über die Entwicklung des Kurses geben und so durchaus Signale zeigen, an denen sich der Verkauf oder ein Kauf einer Aktie lohnen kann. Dabei ist allerdings zu beachten, dass sich die Technische Analyse nicht nur mit einem Werkzeug durchgeführt werden sollte. Die unterschiedlichen Werkzeuge sollten kumuliert betrachtet werden, sodass die Technische Analyse umfassende Ergebnisse bringt, die die Aktie ganzheitlich und unter unterschiedlichen Bewertungsansätzen beurteilen können.