Aktien-Unternehmen oder Genossenschaften, die Gewinne erwirtschaften können das Geld reinvestieren und neue Produkte entwickeln, Schulden abbauen oder den Aktionären eine Prämie zahlen. Wird ein Teil des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet, spricht man von einer Dividende.
Im zwanzigsten Jahrhundert war die ausgeschüttete Dividende einer der Hauptgründe warum ein Investor sein Geld an der Börse anlegte. Der Zweck einer Aktiengesellschaft war es, Dividenden zu erwirtschaften und auszuschütten. Eine Dividende war die erfolgsabhängige Belohnung für die Bereitstellung des Kapitals durch den Investor. Das hat sich inzwischen etwas gewandelt. Dividenden sind heute zwar auch noch sehr wichtig, den großen Gewinn erhofft sich ein Anleger aber aus Veräußerungsgewinnen durch Kursanstieg. Der Kurs einer Aktie errechnet sich aus Angebot und Nachfrage. Es gibt erfolgreiche internationale Unternehmen wie zum Beispiel Microsoft die in den letzten Jahren keine Dividende ausgeschüttet haben und bei den Investoren trotzdem recht beliebt sind. Manchmal stimmt die aktuelle Dividende dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens nicht überein. Die Ausschüttung entspricht meistens nicht dem Gewinn, weil davon Beträge für den Schuldenabbau und Rückstellungen abgezogen werden.
Die Dividende wir pro Aktie gezahlt
Jeder Aktionär hat Anspruch auf einen Teil der Gewinnausschüttung. Der Anteil am Gewinn wird durch die Anzahl der Aktien bestimmt die ein Aktionär besitzt. Soll eine Dividende gezahlt werden, schlägt der Vorstand die Höhe der Zahlungen vor, die auf der Hauptversammlung durch einfache Mehrheit bestätigt werden muss. Die Dividende wird in Deutschland in Euro pro Stück angegeben.
Die Auszahlung erfolgt in den meisten Fällen am Tag nach der Hauptversammlung. Gezahlt wird gegen Vorlage eines Dividendenscheines, in seltenen Fällen muss auch die Aktie vorgelegt werden. In Deutschland wird eine Dividende einmal pro Jahr am so genannten Ex-Tag ausgeschüttet. In anderen Ländern sind auch andere Regelungen möglich. So wird in Großbritannien und in den USA eine Dividende einmal pro Quartal gezahlt.
Auszahlungen müssen versteuert werden
Die Auszahlung am Ex-Tag erfolgt mit immer einem Abschlag vom aktuellen Börsenkurs. Der Dividendenabschlag entspricht in den meisten Fällen der Bruttogewinnausschüttung. Das ist so, weil eine Aktie ohne Dividendenanspruch weniger wert ist, als mit der noch ausstehenden Zahlung der Dividende. Privatpersonen, die eine Dividende erhalten, müssen diese als Einkünfte aus Kapitalvermögen versteuern. Für Einzelunternehmen, Personengesellschaften oder Kapitalgesellschaften gibt es abweichende Regelungen.
Es gibt verschiedene Arten von Dividenden
In den meisten Fällen werden Dividenden in monetärer Form ausgeschüttet. Doch auch andere Formen sind möglich. Erfolgt die Ausschüttung in Form von Wirtschaftsgütern, spricht man von einer sogenannten Sachdividende. Wird die Dividende durch kostenlose Ausgabe neuer Aktien abgegolten, hat der Anleger eine Stockdividende erhalten.