Die Aktionärsbank Kulmbach GmbH kam als neuer Online-Broker auf den deutschen Markt. Es handelt sich dabei um eine 100-prozentige Tochter von der Flatex Holding AG und deshalb könnte sie auch als Flatex 2 bezeichnet werden. Unter der WKN 524960 ist die Flatex Holding AG börsennotiert und hat einen Streubesitz von etwa 1,1 Prozent. Die GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation ist mit 63 Prozent der größte Aktionär. Die Flatex hat keine Banklizenz. Die Aktionärsbank ist Mitgleid im Bundesverband deutscher Banken e.V. und hat allerdings eine vollwertige Banklizenz. Am Einlagensicherungsfond deutscher Banken e.V. ist die Aktionärsbank zudem ein teilnehmendes Institut.
Das Leistungsspektrum
Anders, als der Name Aktionärsbank vermuten lässt, handelt es sich um einen reinen Online-Broker. Abgesehen von dem klassischen Wertpapierhandel wird auch der FX- und CFD-Handel angeboten. Der konzerneigene Anbieter Namens CeFDex bietet den FX-Handel und CFD-Handel an. Dieser Anbieter nimmt auch für Flatex den CFD-Handel vor. Die Handelsoberfläche ist innovativ, denn die Aktionärsbank hat es geschafft, den Handel von FX-Trades, CFDs und den Handel mit Wertpapieren in einer einheitlichen Handelsoberfläche abzubilden. An dieser Stelle ist die Aktionärsbank der erste Broker in Deutschland. Die Frage ist, ob die Integration Sinn macht, denn der Handel mit FX und CFDs stellt extreme Anforderungen an Geschwindigkeit der Ordererteilung und Usability. Aktuell bietet die Aktionärsbank nur ein Webrontend und dieses kann durch das responsive Design sogar auf dem iPad, iPhone und Co verwendet werden. Für den CFD-Handel gibt es zusätzlich eine Smartphone-App. Bei Flatex ist die Auswahl an dieser Stelle deutlich breiter. Es gibt eine Trading-App neben einer CFD-App. Für den FX-Handel gibt es Metatrader 4 und den Flatex Trader 2.0 gibt es für sehr aktive Kunden. Der Trader 2.0 ermöglicht ein schnelles Handeln als stand-alone Software.
Das Preismodell
Das Preismodell entspricht im Wesentlichen dem Preismodell von Flatex. Eine Inlandsorder wird für 5,90 Euro außerbörslich und für 5 Euro börslich angeboten. Einige Unterschiede gibt es dennoch, wenn die beiden Preismodelle genauer betrachtet werden. Bei den Ordergebühren Ausland kosten Auslandsorders 0,2 Prozent vom Ordervolumen bei der Aktionärsbank. Bei Flatex gibt es die beiden Flatpreise 24,90 Euro und 19,90 Euro. Im Vergleich zu Flatex ist dies deutlich teurer. Im Vergleich zu Flatex werden 0,11 Euro weniger für eine Xetra-Order belastet. Für Frankfurt Zertifikate oder Orders an der Euwax sind es 0,16 Euro weniger. Bei der Aktionärsbank gibt es aktuell nur 5 Premiumpartner, während es bei Flatex 8 sind. Bei Flatex kostet die Lagerstellumlegung 71,40 Euro je Gattung und hierfür fallen pro Gattung nur 49,90 Euro bei der Aktionärsbank an. Für alle Kunden sind diese Kosten relevant, wenn im Inland Wertpapiere verkauft oder umgekehrt werden sollen, die im Ausland gekauft wurden. Der zugrunde gelegte Wechselkurz hat einen großen Einfluss, wenn viel in ausländische Währungen investiert wird. Bei beiden Anbietern ist die Marge für einzelne Währungen gleich. Bei der Marge für USD liegt die Aktionärsbank allerdings 25 Prozent darunter. Die Aktionärsbank ist allerdings beim Australischen Dollar um 357 Prozent teurer. Bei Flatex gibt es keine Sparpläne, doch die Aktionärsbank bietet Fondssparpläne ab 50 Euro Sparrate.
Für wen bietet sich die Aktionärsbank an?
Durch das Preismodell ist die Aktionärsbank gerade für Kunden interessant, welche im deutschen Inland außerbörslich und börslich günstig handeln möchten. Insgesamt gibt es die Aktionärsbank erst seit dem Februar 2014 und daher ist der Onlinebroker unter Händlern noch relativ unbekannt. Es gibt viele handelbare Börsen, mobiles Trading, günstige Gebühren, den Direkthandel mit namhaften Partnern, einen kompetenten Kundensupport und variable Hebel. Mit zu den Partnern gehören beispielsweise die deutsche Bank, die Hypovereinsbank, HSBC Trinkaus, BNP Paribas und die Commerzbank.